Der Duft von Sandelholz (German Edition) by Laila El Omari

Der Duft von Sandelholz (German Edition) by Laila El Omari

Autor:Laila El Omari [El Omari, Laila]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-10-08T16:00:00+00:00


Charlotte unterhielt sich mit Clarissa Thompson, einer jungen Frau, die mittlerweile über zwanzig Jahre alt war und nicht einen einzigen Ehekandidaten in Aussicht hatte. Das mochte daran liegen, dass sie sehr groß war, dazu beinahe mager und etwas linkisch, aber auch an ihrer Zunge, die einfach nicht still stehen wollte. Dabei plagten Charlotte momentan ganz andere Sorgen als der Verlobte von Alexandra Fistler (»So vulgär, so gewöhnlich«). Seit Gemmas Geburt hatte sie das Gefühl, einfach nicht mehr in ihre alte Form zurückzufinden. Sie hatte den Eindruck, dass sie – es gab kein anderes Wort dafür – mütterlich aussah. Nicht einmal ihre eigene Mutter sah mütterlich aus.

Als ihr Blick auf Elisha fiel, wurde ihre Laune keinen Deut besser. Sie hatte gleich gewusst, dass die cremegelbe Seide ein wundervolles Kleid ergeben würde, aber es kam noch viel schlimmer. Sie selbst hatte sich in weinrote Seide gekleidet, teuer und auffällig, und musste nun feststellen, um wie viel hübscher die Kombination ihrer jüngeren Schwester wirkte. Sie hätte Grün anziehen sollen, ihre Lieblingsfarbe, ihre Farbe. Und ihr war langweilig. Kein Mensch sollte sich so langweilen müssen. Was war nur mit Richard los, diesem brillanten Unterhalter, der jeden in den Genuss seines Charmes kommen ließ, nur sie nicht?

»Bist du immer noch so gut mit Alicia Bellwood befreundet?«, fragte Clarissa.

Charlotte nickte.

»Ihr Bruder war beim Gouverneursball so charmant. Ich glaube, wenn ich ihn nicht in die Schranken gewiesen hätte, wäre er zudringlich geworden. Er hat versucht, mich zu küssen.«

»Ach ja?«, antworte Charlotte. Alicia hatte ihr von dem Vorfall erzählt. Ralph war so betrunken gewesen, dass er vermutlich selbst ein Pferd geküsst hätte.

»Er ist eine gute Partie. Man sagt, er möchte nach England. Ich wollte schon immer nach England.«

»Sein Vater schickt ihn nach England, weil seine Eskapaden hier überhandnehmen«, stellte Charlotte richtig. »Davon, dass Ralph es möchte, kann also keine Rede sein.«

Sie hielt nach Richard Ausschau, während Clarissa weiterplapperte. Er hatte sich zu Ambrose und Elisha gesellt, und in eben diesem Moment sagte Elisha etwas, das ihn schallend lachen ließ. Ihr Magen krampfte sich beinahe schmerzhaft zusammen, und für wenige Sekunden war ihr, als kehre ihre Krankheit zurück.



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